Dieses Jahr durfte ich als neues Teammitglied mit auf den Insight Trip und ich freute mich riesig über diese Möglichkeit. Ich war zuvor schonmal eine Zeit in Südafrika und war mir bewusst, dass Ghana nochmals ein Stück ungewohnter sein wird. Das Wetter war sehr wechselhaft und auf einmal sehr heiss oder regnerisch. Das sind wir Schweizer uns eigentlich gewohnt. Dennoch merkte ich körperlich trotzdem, dass ich auf einem anderen Kontinent war.
Meine Zeit in Ghana war eine tiefgreifende Lernerfahrung. Ich habe die Kultur besser verstehen und vieles neu entdecken dürfen. Bei unserem Besuch in Bulugu im Norden Ghanas stellte ich die Frage, warum die Frauen nicht mit dem Fahrrad zum Feld fahren, anstatt stundenlang zu Fuss zu gehen. Die Antwort überraschte mich: Es sei schlicht nicht möglich. Ich hakte nach, und die Erklärung folgte prompt. Wenn im Dorf nur ein Fahrrad vorhanden wäre, würde es ziemlich sicher von den Männern verwendet werden. Jedenfalls wäre es wahrscheinlich nicht bei der Frau, die es gerade bräuchte. Ausserdem hat der lange Weg, den diese Frauen gemeinsam gehen, einen positiven Nebeneffekt: Der Gang zum Feld ist eine wertvolle Zeit, in der sie ihre neuesten Geschichten teilen, die teilweise auch nur für ihre Frauengruppe bestimmt sind.
Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass Armut nicht überall dasselbe bedeutet und dass kulturelle Unterschiede eine wesentliche Rolle spielen. Viele Geschichten, die ich hörte, haben mich tief berührt, und ich bin dankbar, dass ich so viel lernen und erleben durfte. Ich bin überzeugt, dass Armut nur durch direkte Hilfe und ein tiefes Verständnis der Kultur vor Ort mit dem richtigen Netzwerk wirksam bekämpft werden kann.
Die neuen Erfahrungen unterstützen mich im Fundraising in der Schweiz. Ich kann den Menschen hier nun besser verständlich machen, was Armut in Ghana wirklich bedeutet.
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