Hilft Kleinunternehmertum wirklich aus Armut heraus?
Schauen wir uns das Beispiel von Faustina B. aus Ghana an. Vor zehn Jahren war sie als vierte von sechs Kindern mit ihren Eltern im Süden von Ghana zu Hause. Sie lebten von Landwirtschaft und Faustina musste ihren Eltern regelmässig bei der Farmarbeit helfen. Sie verpasste somit häufig den Unterricht und verliess die Schule schliesslich nach der Junior Highschool. Zu dieser Zeit hatte sie als junge Frau noch Träume: Sehr gerne hätte sie den Beruf der Schneiderin erlernt um für sich und ihre Familie Kleider zu nähen. Doch ohne eine in Ghana kostenpflichtige Ausbildung, hatte sie keine Chance. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie zunächst als Haushaltshilfe und verliess dafür ihre Heimatregion. Durch Freunde hörte sie dann vom Youth Apprenticeship Program (YAP) und bewarb sich. Faustina war fest entschlossen ihr Leben zu ändern und ergriff die Chance.
Faustina lernte neben ihrem Handwerk als Schneiderin in verschiedenen Schulungen viel Neues über Gesundheit, Finanzmanagement und Sozialkompetenz. Diese Themen halfen ihr nicht nur beruflich weiterzukommen, sondern stärkten sie in ihrer Lebenshaltung und Resilienz. Mit dem gewonnenen Selbstvertrauen startete sie nach der Ausbildung mit den von YAP bereitgestellten Werkzeugen und Materialien auf der Veranda ihrer Mutter und nahm kleine Nähaufträge entgegen. Ein Jahr später konnte sie mithilfe eines Start-Up-Kredits von Sinapi, dem Partner von Opportunity in Ghana und ihren Ersparnissen ein kleines Geschäft eröffnen. Drei Jahre später zog sie von dem kleinen Dorf in eine grössere Stadt, wo sie zunächst mit ihrem ehemaligen Ausbilder zusammenarbeitete, um dann nach einem Jahr ein eigenes kleines Geschäft zu eröffnen. Mittlerweile ist sie Besitzerin eines grösseren Geschäfts und beschäftigt zwei Auszubildende. Damit hat sich Faustina einen lang gehegten Traum erfüllt. Heute freut sie sich über die Anerkennung durch ihre Familie und Freunde und ist sehr stolz darauf. Sie ist sehr dankbar für die Chance, die sie durch das YAP erhalten hat die ihr Unabhängigkeit und Anerkennung geschenkt hat. „Ich hätte auf der Strasse enden oder jung Mutter werden können, aber mit der Hilfe von Gott und YAP konnte ich mein Leben selbst in die Hand nehmen.“
Faustinas Beispiel zeigt, dass wirtschaftlich arme Menschen im globalen Süden häufig nur eine Chance brauchen, damit sie mit ihren Talenten eine langfristige Einkommensquelle aufbauen können. Ein kleines Startkapital, Schulung und Begleitung reichen, damit Menschen in Armut befähigt werden in die Würde eines selbstständigen Lebens zu kommen.
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